Das schwarze Dreieck
Im Jahre 1976 unternahm ich den Versuch, inmitten der Großstadt Berlin, die zuständige Wohnungsverwaltung (KWV) und die Staatliche Bauaufsicht davon zu überzeugen, dass sich der ungenutzte Dachboden über unserer Wohnung hervorragend für den Ausbau zu einem Atelier eigne, das ich zur Ausübung meines Berufs benötigte. Unsere Intendantin, Ruth Berghaus, unterstützte das Unternehmen mit einem Bittbrief an die Behörden und drückte beide Augen zu, wenn wieder einmal ein Trupp Bühnenarbeiter das Theater verließ, um unter meinem Dach ihr Meisterstück abzuliefern. Natürlich brauchten wir auch den Zuspruch unseres Technischen Direktors, der, obwohl er anfangs skeptisch hinsichtlich meines Unterfangens war, es mir doch erlaubte, abgespielte Dekorationen auseinander zu nehmen und sie dem Bau einzuverleiben. Die Arbeit, meist am Abend und an den Wochenenden ausgeführt, machte rasche Fortschritte. Neben dem erheblichen organisatorischen Aufwand, der zu erledigen war, zeichnete ich die Werkzeuge meiner „Brigade“, die, zerstreut auf dem Fußboden, schöne Motive abgaben. Ich zeichnete Hämmer, Nägel, Eimer, Spaten, Sandhaufen, Drähte und Kabel, aber auch einen mit Bauschutt beladenen Fahrradanhänger. Dieser schwebte förmlich in der Luft. Ich zeichnete eine schwarze Fläche, worauf er zu stehen kam. Sie stellte sich als Dreieck dar. Diese graphische Lösung war für mich so überzeugend, dass ich sie zu meiner Hausmarke erklärte.